SpVgg Au/Iller vs. TSV Crailsheim 1:5
SpVgg Au/Iller

SpVgg Au/Iller
vs.
TSV Crailsheim 1:5

TSV Crailsheim




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Hauptverein


Letztes Spiel: Italien vs. Serbien und Montenegro 10.06.2004, Heinrich-Oßwald-Stadion, Oberliga Baden-Württemberg
Nächstes Spiel:  HSC 21 vs. Quick Boys

Ticket
500 Zuschauer

Für den heutigen Donnerstag ist der letzte Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg angesetzt, die somit als letzte aller Staffeln Heinrich-Oßwald-Stadion - Tribüne der vierten Liga abgeschlossen wird. Dabei kommt es zu der grotesken Situation, daß der Tabellenführer den Aufstieg bereits so gut wie verpaßt hat, denn der in Spitze liegende SVW Mannheim kann heute nichts für sein Punktekonto tun. Zwar treten die Waldhöfer beim 1. FC Pforzheim an, der mußte aber im Laufe der Saison Insolvenz anmelden und spielt nur noch außer der Reihe im Rahmen von Freundschaftsspielen mit. Die auf Platz zwei bis vier der Tabelle liegenden Mannschaften können dagegen mit Siegen an Mannheim vorbeiziehen, so auch der Tabellenvierte vom TSV Crailsheim, der bei der bereits vor dem Spieltag als Absteiger feststehenden SpVgg Au/Iller anzutreten hat. Die Stadtteilkicker aus der eigentlich in Bayern liegenden Gemeinde Illertissen bei Neu-Ulm haben in den letzten Wochen immer wieder enttäuscht und so den Klassenerhalt verspielt, aber man will - wie der Stadionsprecher kundtut - mit einem Sieg aus der Liga gehen, was vermutlich bei den hinter Crailsheim liegenden Amateuren des Karlruher SC ebenso gern gesehen würde wie bei den natürlich auf das Wunder hoffenden Waldhöfern.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Au/Iller jedoch ein weiteres Mal weit auseinander und so titelt man nach der Partie auf der Heinrich-Oßwald-Stadion - Tribüne Detail Homepage der Spielvereinigung Au blamiert sich zum Abschied mit 1:5 gegen Crailsheim und schreibt weiter Auch wenn der Abstieg für die Auer bereits vor dem letzten Spieltag klar war, hätte das Auer Publikum doch etwas mehr von seiner Mannschaft erwartet. Doch die Truppe aus dem Illertal machte gegen Crailsheim genau da weiter, wo sie zuvor gegen den SV Bonlanden, den SC Freiburg und Waldhof Mannheim aufgehört hatte - mit einer indiskutablen Leistung und einer damit verbundenen grausam hohen Schlappe! Tatsächlich haben die Kicker aus Bayern während der gesamten Partie nicht den Hauch einer Chance und auch der zwischenzeitliche Anschlußtreffer zum 1:2 bringt wenig Auftrieb, zumal eine Eselei des Gästetorhüters vorausgeht, der den Ball wegschlagen will, aber einen heraneilenden Stürmer der Hausherren anschießt und so eigentlich ein quasi billard-mäßiges Eigentor erzielt. Am Ende hat man aber auch bei den Gästen wenig zu feiern, der zwischenzeitliche Jubel, als das Gerücht die Runde macht, Konkurrent Nöttingen habe in Weinheim den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen müssen und der TSV belgege jetzt den Aufstiegsplatz, erweist sich als Ente und nach dem Schlußpfiff vermeldet der Stadionsprecher "für die Besucher aus Craislheim", daß Nöttingen inzwischen 2:0 führe. Am Ende heißt es dann sogar 3:0 für den FCN und so wird es im nächsten Jahr in Nöttingen Regionalligafußball geben, während Crailsheim weiter in der Oberliga antreten darf. Für Au/Iller, den ersten Verein aus Bayern in der Oberliga Baden-Württemberg, geht es zurück in die Verbandsliga Württemberg, wo es in der kommenden Spielzeit originellerweise zu einem bayerischen Derby zwischen den heutigen Hausherren und dem FV Illertissen kommen wird, der die laufende Saison als Tabellendreizehnter der Liga abgeschlossen hat.

Von den etwa 500 Zuschauern der heutigen Partie kommt eine klare Mehrheit aus Crailsheim. Eine größere Gruppe ist mit einem Fanbus nach Heinrich-Oßwald-Stadion - Sprecherturm und FSV-Fans Au gekommen und viele PKW mit dem passenden Kennzeichen SHA - Landkreis Schwäbisch Hall - sind ebenfalls in Stadionnähe geparkt, so daß es kaum überraschen kann, daß sich vielleicht 200 heimische Zuschauer einer Übermacht von gut 300 Gästefans gegenübersehen. Eine Schar von vielleicht 20 bis 30 davon schmücken die Hecke auf der Gegenseite mit zwei schwarzgelben Fahnen und stellen sich hier mit einer Trommel auf, die während der Partie immer wieder eingesetzt wird und deren Besitzer sich als ein Freund lateinamerikanischer Rhythmen erweist und immer wieder mal Cha-Cha-Cha- oder Samba-Klänge durchs Stadion schallen läßt. Dazu gibt es dann Sprechchöre vom Super-TSV und Ähnliches, was jedoch zum Teil etwas piepsig klingt und die gegenüberliegende Seite des Spielfeldes kaum noch erreicht. Die wahren Zahlenverhältnisse treten dann aber bei den Treffern der Gäste ans Tageslicht, wenn plötzlich auch auf der Haupttribüne eine klare Mehrheit von Zuschauern jubelt und auch bei der Fehlmeldung vom Ausgleich aus Weinheim ist gut zu erkennen, wie viele Anhänger der Gäste vor Ort sind, denn es entsteht plötzlich ein Raunen im Bereich der Gegenseite, das schnell zu einem Jubel in der ganzen Anlage wird. Nach dem Abpfiff feiern dann die Anhänger der Gelb-Schwarzen zusammen mit ihrer Mannschaft, wobei man eine Flasche Sekt köpft, aber die echte Stimmung will natürlich angesichts des verpaßten Aufstiegs nicht aufkommen.

Das Heinrich-Oßwald-Stadion ist seit 1995 nach dem ehemaligen Vorsitzenden der SpVgg Au/Iller benannt, unter dessen Regie der Verein den Bau des Stadions in Heinrich-Oßwald-Stadion - Tribüne besetzt den 70er Jahren erreichen (siehe Foto der Gedenktafel) und unterstützend begleiten konnte. Seit 1976 verfügt man so über eine sehr nette Anlage, die drei ebenerdig begehbare Seiten hat, von denen vor allem die Gegenseite zu erwähnen ist, da hier ein recht origineller Sprecherturm installiert ist, auf dessen Spitze sogar noch eine digitale Anzeigetafel untergebracht ist. Der eigentliche Blickfang der Anlage ist dann aber doch die Haupttribüne, auf der man auf Holzbänken Platz nimmt und die mit ihrer schnittigen Dachkonstruktion zu gefallen weiß, an deren schräg verlaufender Front die Wappen der SpVgg sowie von Au/Iller untergebracht sind und den Schriftzug SpVgg Au/Iller 1928 flankieren. Zwischen der Tribüne und dem Rasenplatz sind noch ein paar Sprintbahnen untergebracht, aber das ist dann auch alles an Leichtathletikeinrichtungen, so daß es sich trotzdem um eine durchaus kompakte Anlage handelt, bei der man nicht zu weit vom Geschehen entfernt ist. Nicht ganz zeitgemäß ist die Überdachung allerdings insofern, daß sie nicht ohne vier Stützpfeiler im Sichtbereich der Zuschauer auskommt.

Heinrich-Oßwald-Stadion - Gedenktafel

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