Delbrücker SC
vs.
LR Ahlen II 2:0

Bei der Gemeinde Delbrück handelt es sich um eine Kleinstadt in Ostwestfalen, genauer gesagt im Kreis Paderborn, die nicht mit dem etwas bekannteren Stadtteil Kölns namens Dellbrück verwechselt werden sollte. Seit der aktuellen Spielzeit wird in Delbrück Oberligafußball geboten, denn der Delbrücker SC konnte sich in der letzten Saison gegen den Vorjahresabsteiger SuS Stadtlohn behaupten und den Aufstieg in die vierte Liga perfekt machen. Heute geht es jedoch nicht um Ligapunkte, sondern um das Weiterkommen im Verbandspokal Westfalen, auch wenn sich mit der zweiten Mannschaft von LR Ahlen ein Ligakonkurrent am Laumeskamp präsentiert. In der Oberliga sind die heutigen Kontrahenten Tabellennachbarn im unteren Drittel der Klassifizierung und so hat passenderweise auch das Liga-Spiel der beiden Teams am Laumeskamp am ersten Spieltag der neuen Saison keinen Sieger hervorgebracht, aber ein 1:1 wie vor vor gut 2 1/2 Monaten kann es heute definitiv nicht geben.

In der Anfangsphase präsentieren sich beide Teams sehr harmlos, auch wenn man ihnen kaum den Willen absprechen kann, nach vorne zu spielen. Das Herausarbeiten von Chancen oder gar deren Verwertung scheint jedenfalls nicht zu den Stärken der Aktiven zu gehören, so sieht es jedenfalls aus, bis etwas mehr als eine halbe Stunde vergangen ist. Dann besinnen sich die Hausherren plötzlich auf ihre Offensivqualitäten und erzielen innerhalb von nur zwei Minuten gleich zwei Treffer zu einer beruhigenden 2:0-Führung, die bis zur Pause Bestand hat. Nach dem Wechsel gibt es eine sehr passive Delbrücker Mannschaft zu sehen, die von den Ahlener Amateuren zwar unter Druck gesetzt wird, aber es bleibt dabei: Torchancen für die Gäste sind Mangelware und die wenigen richtig guten Gelegenheiten werden großzügig verschenkt. Die Gastgeber können zwar bei ihren Kontern auch keinen Treffer mehr erzielen, so daß es am Ende beim 2:0 für den SCD bleibt, ab so darf man in Delbrück zumindest noch eine weitere Pokalrunde lang auf den Einzug in den DFB-Pokal hoffen.

Die gut 200 Zuschauer der heutigen Partie stehen wohl geschlossen hinter den Hausherren und man darf darüber spekulieren, ob das anders ausgesehen hätte, wäre nicht die erste Mannschaft des LR Ahlen gleichzeitig in ihrem Auswärtsspiel der 2. Bundesliga bei Alemannia Aachen aktiv, denn die Anhängerschaft der Gäste ist ohnehin nicht unbedingt als allzu zahlreich oder reisefreudig bekannt. Die Zuschauer aus Delbrück haben mit Sprechchören oder ähnlichem Support nichts am Hut, sondern präsentieren sich eher als 'klassisches' Amateurpublikum, bei dem fast jeder jeden Spiele beim Vornamen kennt und sich viele immer wieder mal per Zwischenruf zu Wort meldet, um Spielszenen oder Entscheidungen des Schiedsrichters zu kommentieren.

Vor zwei bis drei Jahren hätte es nicht viel zu schreiben gegeben über das Stadion Laumeskamp, das bis dahin im wesentlichen über einen Rasenplatz verfügt hat, an dem man vergeblich nach größerem Ausbau gesucht hat. Das gilt inzwischen nicht mehr, denn man hat dem Spielort eine Tribüne verpaßt, die zwar nicht allzu originell ist - eher vom Typ Fertigbausatz - aber dafür ihrer Funktion, den Zuschauern halbwegs komfortable Plätze zu bieten - wettergeschützt und mit guter Sicht - sehr gut gerecht wird. Hinter den Toren gibt es keinen Ausbau, dafür kommen auf der Gegenseite noch ein paar Stufen dazu. Was vor allem fehlt, ist eine Flutlichtanlage und diese Tatsache sorgt dafür, daß die heutige Partie bereits um 17:15 Uhr angepfiffen wird, was bei einer Verlängerung ganz schön knapp hätte werden können, aber wohl einen Kompromiß zwischen einer halbwegs zuschauerfreundlichen Anstoßzeit und dem notwendigen Zeitpuffer gegen den Dunkelheitseinbruch darstellt.