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Fortuna Düsseldorf |
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28.09.2009, Multifunktionsarena Düsseldorf, 2. Liga |
"Die Fortuna ist wieder da!" - das gilt in dieser Spielzeit im wahrsten Sinne des Wortes, denn
der Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna von 1895 hat zu Saisonbeginn den Aufstieg in die
2. Fußballbundesliga geschafft, aus der man vor exakt 10 Jahren abgestiegen war und trotz zahlreicher
Versuche nicht hatte zurückkehren können - stattdessen mußten die Flingeraner von 2003 bis 2004 sogar
eine Phase als Viertligist überstehen. Das ist jetzt vergessen, und man möchte natürlich diesen Status
unbedingt beibehalten, um sich mittelfristig vielleicht wieder nach ganz oben orientieren zu können.
Bis jetzt können sich die Fortunen nicht über den Saisonverlauf beklagen, und man belegt mit zehn Punkten
den achten Tabellenplatz und steht damit drei Zähler und sechs Plätze besser da als der heutige Gegner.
Für Alemannia Aachen ist die Saison bislang eher enttäuschend gelaufen und auch wenn die Abstände noch klein
sind, droht bereits in der Anfangsphase der Spielzeit das Projekt Wiederaufstieg zu scheitern, nachdem man
mit viel Selbstbewußtsein und neuem Stadion in die Saison gestartet war und im dritten Jahr nach dem
Bundesliga-Abstecher zur Spielzeit 2006/07 dorthin zurückkehren will.
Die Partie wird intensiv geführt, aber im Gegensatz zum reichliche vorhandenen Willen zu Einsatz und Kampf
fehlt auf beiden Seiten sichtbar das kreative Element, und so versanden die Angriffswellen meist am gegnerischen
Strafraum. Gefährlich wird es fast nur bei Standardsituationen und gegnerischen Fehlern. Ein solcher Fehler
bringt in Form eines mißlungenen Abspiels von Jens Langeneke, nach dem Hervé Oussalé kurz vor der Halbzeit am
Fortuna-Strafraum völlig frei steht, eine Chance, die man aber viel zu überhastet vergibt. Im zweiten Abschnitt ist das
Bild ähnlich, und man merkt beiden Teams früh an, daß sie den Sieg mitnehmen wollen, wenn ihnen eine Schwäche
des Gegners die Möglichkeit dazu eröffnet, prinzipiell aber mit dem Remis zufrieden sind und es nicht wirklich
gefährden wollen. Die beste Chance der Hälfte hat die Fortuna etwa 15 Minuten vor Spielende, als Claus Costa
das Leder von rechts in den Strafraum spielt und gleich mehrere F95-Angreifer knapp am Spielgerät vorbeirutschen,
statt es zum entscheidenden Treffer in die Maschen schieben zu können. In den Maschen landet der Ball auch im
weiteren Spielverlauf nicht mehr und so bleibt es beim 0:0, wie es schon recht früh in der Partie absehbar zu sein
schien.
Handelt es sich bei der Partie zwischen der Fortuna und der Alemannia tatsächlich, wie von Presse und auch Vereinen
beschworen,
um ein 'Westderby', oder steht man sich doch eher etwas emotionslos gegenüber und sieht sich gegenseitig als Gegner
wie jeden anderen? Immerhin gut 4000 Gästefans und ein auch insgesamt recht beachtlicher Besuch von fast 30000
Zuschauern deuten darauf hin, daß es vielleicht doch keine Partie ist wie jede andere, aber die Aktionen der Fans
vor Ort und der Support durch beiden Seiten sprechen eine etwas andere Sprache. So beschäftigen sich die Düsseldorfer
Anhänger in ihren Aktionen nicht mit dem Gegner aus dem Dreiländereck, sondern fordern lieber "Stehplätze jetzt!" oder
beklagen die Terminierung des Spiels durch das DSF. Die Alemannen dagegen beschränken sich im Intro komplett darauf,
dem Anhang des anderen TSVs ihre mitgebrachten Schwenkfahnen und Doppelhalter zu zeigen - die Fortuna hat den Gästefans
dankenswertereweise keine Beschränkungen diesbezüglich auferlegt. Während des Spiels bepöbelt man sich immer mal wieder
gegenseitig per Sprechchor, geht dabei aber kaum über den sonst üblichen Rahmen hinaus, und selbst als - wie sich inzwischen
auch in Deutschland immer mehr durchzusetzen schein - in der gegnerischen Kurve Alemannia-Fanmaterial in Form eines Banners
gezeigt wird, gehen die Emotionen im Gästeblock nur leicht nach oben.
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