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			 52962 Zuschauer
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Der Hamburger SV gehört in den letzten Jahren nicht unbedingt zur Elite der Bundesliga und hat
immer mal wieder quasi um den Abstieg "gebettelt", dann aber im letzten Moment den Kopf aus der
 Schlinge gezogen. Zwei Mal mussten die Hanseaten über das Relegationsspiel gehen, um Liga-Dino zu 
bleiben, und so mag es schon als Erfolg verstanden worden sein, dass man die Saison 2016/17 auf
Platz 14 abschließen konnte und so zum zweiten Mal in Folge andere in die Relegation mussten - 
diesmal der VfL Wolfsburg, den man am letzten Spieltag im direkten Vergleich dramatisch mit 2:1
hatte in Schach halten können. Aktuell stehen die Hamburger auf Platz 8 der Tabellen, haben aber
nach Siegen gegen Augsburg und Köln ihre Spiele gegen Leipzig und Hannover ohne eigenes Tor
verloren und wollen jetzt den aktuellen Abwärtstrend ausgerechnet gegen den Tabellenführer aus
Dortmund stoppen. 
 
Ganz so aussichtslos wie es klingt, ist die Aufgabe der Rothosen vielleicht doch nicht, wenn man
in die Geschichte der Partie schaut, denn von den letzten fünf Partien konnte der BVB in Hamburg
in ähnlichen Konstellationen nur eine einzige gewinnen, während die Hausherren dreimal als
 Sieger vom Platz gingen. Heute übernimmt Borussia Dortmund dann aber doch von Anfang an das 
Kommando. Zwar macht es die Abwehr der Hausherren dem BVB mit engen Räumen schwer, zu Chancen
zu kommen, aber in der 24. Minute erzielt Shinji Kagawa doch das 0:1, als er nach einem Luftduell
im Hamburger Strafraum den Ball auf den Fuß bekommt und abstauben kann. Mit diesem Ergebnis 
geht es in die Pause und nach dem Seitenwechsel folgt die stärkste Phase der Gastgeber, doch
zwingende Chancen gibt es kaum und in der 63. Minute ist es Pierre-Emerick Aubameyang, der 
die Führung des BVB absichert. Am Ende heißt es nach einem Treffer von Christian Pulisic 
sogar 0:3 - der BVB bleibt weiter ohne Gegentor bei nur einem Remis Tabellenführer - und der
HSV sieht das Tabellenende näher rücken. 
 
Das Volksparkstadion ist am heutigen Tag nicht ganz ausverkauft. Vor der Partie wird zunächst 
der verstorbene Ex-Präsident der Hamburger Wolfgang Klein mit einem Applaus verabschiedet,
 der sich zu Lebezeiten eine Schweigeminute oder ähnliches verbeten hat. Während der Partie 
sorgt ein kleines Häufchen HSV-Fans hinter dem Tor für Stimmung, während die Atmosphäre im 
Rest des Stadions eher unterkühlt bleibt. Das gilt natürlich nicht für den Gästeblock, in dem 
man  zunächst angesichts des konzentrierten Abwehrverhaltens der Hamburger befürchtet, einmal
mehr als Aufbaugegner der Hanseaten angereist zu sein und schließlich den zwar eigentlich
erwarteten Sieg, den man aber eben aufgrund der Geschichte der Partie innerlich in Zweifel gezogen
hatte, entsprechend feiert. 
 
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