VfL Kirchheim unter Teck vs. Hannover 96 0:3
VfL Kirchheim unter Teck

VfL Kirchheim unter Teck
vs.
Hannover 96 0:3

Hannover 96




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Letztes Spiel: FC Emmendingen vs. SC Freiburg 31.08.2003, Stadion an der Jesinger Allee, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  Husumer SV vs. Altonaer FC 93

Ticket
4500 Zuschauer

Zu einem weiteren Duell Verbandsliga gegen Bundesliga kommt es in der ersten Runde des DFB-Pokals 2003/2004, als der Stadion an der Jesinger Allee - Tribünenbereich Pokalsieger von 1992, Hannover 96, in der Schwäbischen Kreistsadt Kirchheim unter Teck seine Visitenkarte abgeben muß. Das ist sicherlich kein unattraktives Los für die Hausherren, auch wenn die vermutlich ein Derby gegen den benachbarten VfB Stuttgart noch eine Idee lieber gesehen hätten als ein Spiel gegen die geographisch doch recht weit entfernten Niedersachsen. Dennoch freut man sich in der 38000-Seelen-Gemeinde ganz offensichtlich auf die Partie gegen den Bundesligisten und hat sich auch auf das Happening vorbereitet - so sind zum Beispiel weiträumig Parkplätze ausgeschildert, die sonst wohl nicht für Fußballspiele genutzt werden - jedenfalls ist die Beschilderung mittels auf die normalen Wegweiser aufgeklebter Fußbälle etwas provisorischer Natur. Heute steht also in Kirchheim unter Teck alles im Zeichen des Leistungssports, auch wenn man sich auf der offiziellen Homepage des VfL eher breitensportorientiert gibt und neben den 27 Sportarten, die im Club betrieben werden, noch das Kursprogramm Fitness bewirbt, das es seit kurzem auf der Geschäftsstelle zu haben gibt. Dabei hat höherklassiger Amateurfußball beim VfL Kirchheim/Teck durchaus Tradition, spielte man doch von 1986 bis 2001 niemals tiefer als viertklassig und hatte in der Saison 1997/98 sogar eine Saison in der Regionalliga Süd. Auch das Erreichen der Hauptrunde des Pokals ist keine Premiere, im Jahr 1989 hatte man mit dem SV Wehen jedoch einen nicht ganz so attrakiven Gegner zu Gast, gegen den man mit 1:2 den Kürzeren zog und der sich originellerweise in der zweiten Runde ausgerechnet beim gestern von groundhopping.de besuchten FC Emmendingen durchsetzte, um dann im Achtelfinale mit dem 1. FC Kaiserslautern einen echten Knaller zu bekommen.

Verbandsligisten setzen sich normalerweise im DFB-Pokal nicht gegen die Vertreter der Bundesliga durch und diese Regel Stadion an der Jesinger Allee - Gegenseite behält auch heute Gültigkeit, wie bereits nach wenigen Spielzügen mehr oder weniger feststeht. Der erste Angriff des HSV führt zum 1:0-Treffer durch Christiansen, der diese Fußballweisheit bereits in Stein meißelt. Zwar dauert es bis zur 68. Minute, bevor die Gäste mit Krupnikovic' Treffer zum 0:2 den sprichwörtlichen Sack endgültig zumachen, aber auch voher bestehen nie Zweifel daran, daß die 96er das Geschehen unter Kontrolle haben und der heimische VfL scheint eigentlich zu keinem Zeitpunkt der Partie vor dem Ausgleich zu stehen. Vielmehr ist gepflegte Langeweile angesagt, weil sich Hannover 96 auf die absolut unvermeidliche Arbeit beschränkt. Mancher mag vielleicht in der Pause hoffen, daß die Partie nach dem Wechsel etwas offener werden könnte, zumal die Gäste unmittelbar vor der Unterbrechung Jiri Stajner durch rote Karte verlieren, aber auch die Überzahl kann den Amateuren nicht ins Spiel helfen. Ansonsten passiert nicht mehr viel Erwähnenswertes - immerhin kann Christiansen noch einen Elfmeter verwandeln und so für den Endstand sorgen.

Angesichts des wenig nervenaufreibenden Spielverlaufs bleiben auch die Reaktionen des Publikums eher blaß. Der Stadion an der Jesinger Allee - Blick von der Gegenseite Anhang der Gäste hat zahlreiche Transparente mitgebracht, beschränkt sich aber supportmäßig auf gelegentliche "Ha-Ee-Vau"-Rufe und präsentiert sich ebenso verschlafen wie die Profikicker der Niedersachsen. Einen Support von Seiten der Hausherren kann man nicht ausmachen und konnte man wohl auch nicht erwarten. In der zweiten Hälfte gehen die Emotionen bei den Fans der 96er dann doch noch mal ein wenig hoch, als Jan Simak ausgewechselt wird, was ein Teil der Gästefans mit Beifallsbekundungen für den Stürmer quittiert, den der andere Teil des Hannoveraner Anhangs mit lautstarken Pfiffen verabschiedet - offensichtlich scheiden sich an Kovac die 96er Geister. Kurz vor dem Ende geraten dann noch zwei Fans der beiden Mannschaften aneinander und so kommt es fast noch zu einer nicht erwarteten Eskalation der Situation, aber Anhänger von Hannover 96 greifen ebenso wie Ordnungshüter sofort schlichtend ein und sorgen so dafür, daß es bei ein paar Drohgebärden bleibt und daß die Fäuste nicht wirklich fliegen, was den kleinen Zwischenfall zu einer Episode inmitten einer Partie in freundlicher Atmosphäre macht.

Das Stadion an der Jesinger Alle ist auf beiden Längsseiten im mittleren Bereich mit Stufen ausgebaut und Stadion an der Jesinger Allee - Intro HSV-Fans verfügt in den Kurven ebenso wie im Außenbereich dieser Seiten über Graswälle. Auf einer Seite thront eine hochgesetzte Tribüne oberhalb der Stufen, die über eine Überdachung samt Seitenwänden verfügt und mit Holzbänken bestückt ist. Käuflich zu erwerben gibt es dafür am heutigen Spieltag allerdings keine Tickets mehr. Neben der Tribüne gibt es noch eine kleine - ebenfalls überdachte - Stahlrohrtribüne, die nicht den Eindruck macht, nur für heute installiert worden zu sein und auf der anderen Seite das Vereinsheim, von dessen Terrasse die Partie ebenfalls gut verfolgt werden kann. Beleuchet werden kann die Anlage offensichtlich auch, verfügt sie doch über eine klassische Flutlichtanlage, bei der je zwei mal vier Strahler an Flutlichmasten installiert sind, die an den vier Ecken untergebracht sind. Die Anlage selbst ist mit üppigen Leichtathletikanlagen ausgestattet, wo es neben Laufbahnen auch noch einen Hammerwurfkäfig gibt, und ist Teil einer größeren Anlage, zu der auch weitere Fußballfelder und ein Schwimmbad gehören, und die bei einer Entfernung von gerade mal einem guten Kilometer vom Stadtzentrum auch örtlich gut zu dem Anspruch des VfL paßt, hauptsächlich für den Breitensport dazusein. Die Verbundenheit des Vereins mit seiner Heimatstadt geht wohl auch aus dem Wappen des VfL Kirchheim hervor, handelt es sich doch um eine Varation des Stadtwappens der Gemeinde, die übrigens nicht nur Fußball zu bieten hat, sondern auch eine malerische Altstadt mit einem bildschönen historischen Rathaus.


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