Dijon FCO vs. AS St. Etienne 3:1 n. E. (0:0)
Dijon FCO

Dijon FCO
vs.
AS St. Etienne 3:1 n. E. (0:0)

AS Saint-Etienne




Football Professionnel Français
Französischer Fußballverband F.F.F.
www.sports.fr/



Letztes Spiel: Wimbledon FC vs. West Bromwich Albion 03.01.2004, Parc municipal des sports Gaston-Gérard, Coupe de France
Nächstes Spiel:  Besancon Racing Club vs. SC Bastia

Ticket
5500 Zuschauer

Das Reizvolle an Pokalwettbewerben ist, daß sich Teams aus unterschiedlichen Ligen miteinander messen können. So haben die Kleinen Parc municipal des sports Gaston-Gérard - Haupttribüne die Chance, nicht nur vor ungewohnten Kulissen zu kicken, sondern auch ihren höherklassigen Gegnern ein Schnippchen zu schlagen. Das gilt umso mehr, wenn der unterklassige Verein ein Heimspiel hat - entweder durch eine feste Regel wie beim DFB-Pokal beim Aufeinandertreffen von Amateur- und Profiteams oder durch günstige Auslosung wie im heutigen Fall - und die Qualifikation für die nächste Runde in einer einzigen Partie entschieden wird, was für DFB-Pokal und Coupe de France gleichermaßen gilt. In konkreten Fall erhält heute der Nationalliga-Teilnehmer und somit drittklassige Dijon Football Cote d'Or die Gelegenheit, den französischen Rekordmeister vom AS St. Etienne zu empfangen. Die großen Zeiten des 1931 aus einer Fusion hervorgegangenen ASSE sind zwar lange vorbei und man muß sich bei den Grün-Weißen seit 2001 mit der Teilnahme an der zweiten Liga zufrieden geben, einen attraktiven Gegner gibt man aber weiterhin ab und vor allem in Sachen Support gilt St. Etienne weiterhin als eine der besten Adressen im französischen Fußball. Dazu kommt, daß Dijon und St. Etienne gerade mal 250 km auseinanderliegen, so daß man zwar nicht wirklich von einem Derby sprechen kann, es sich aber für die Gäste um eine in einem Flächenstaat wie Frankreich vergleichweise kurze Anreisestrecke handelt.

Bei eiskalten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entwickelt sich eine Partie, in der die Vorteile eindeutig auf der Seite des Außenseiters liegen. Vor allem in der Anfangsphase kommt Dijon zu recht klaren Chancen, kann die jedoch nicht nutzen und so Parc municipal des sports Gaston-Gérard - Gegenseite verflacht die Partie ab Mitte des ersten Abschnitts zusehens. Damit kommen die Gäste dann auch etwas auf, ohne besonders zwingend zu agieren und eine Überlegenheit des ASSE kann man bestenfalls in einer kurzen Phase nach Wiederanpfiff feststellen, die sich jedoch nach etwa zehn Minuten als Strohfeuer entpuppt. Die beste Chance für St. Etienne bringt aber auch nur einen Lattentreffer per Kopfball, danach kehrt wieder dieselbe Langeweile ein, die auch über weite Strecken der ersten Hälfte herrschte. Spätestens eine halbe Stunde vor Schluß zeichnet sich ab, daß heute wohl kein Treffer mehr aus dem Spielverlauf hervorgehen wird und dabei bleibt es dann am Ende auch. Im Elfmeterschießen zeigen sich die Kicker von den Gästen abermals von ihrer schlechten Seite, denn bei den Strafstößen ist es endgültig Dijon, das dominiert und letztendlich ungefährdet zu einem 3:1-Erfolg kommt, für den von beiden Seiten nur vier Elfmeter ausgeführt werden müssen. Ein Treffer aus vier Strafstößen ist sicherlich für den AS eine bittere Ausbeute, aber letztendlich findet die Partie so nur das Ende, das sich beide Seiten redlich verdient haben.

Die Euphorie in Dijon rund um die heutige Ansetzung führt dazu, daß der Heimbereich des Stadions bereits im Vorfeld ausverkauft werden kann und so am Spieltag nur noch Gäste-Karten zu haben sind. Hier findet sich ein durchaus nennenswertes Parc municipal des sports Gaston-Gérard - St.-Etienne Fans in der Kurve Häufchen von St.-Etienne-Fans ein, die zwar ihre weitläufige Kurve nicht komplett füllen, aber einen recht guten Gästeblock bilden können. Hier zeigt man sich vor allem pyromanisch aktiv, indem man rote und grüne bengalische Feuer zündet und zusätzlich immer wieder mit einer hellen orangen Flamme hochbrennende Feuerwerkskörper zündet. Derartiges Verhalten gilt in Frankreich im Gegensatz zu Deutschland nicht unbedingt als verdammenswert, so daß es auch keine Ansagen vom Stadionsprecher dazu gibt, nur auf die Laufbahn geworfene Pyros werden von Ordnern eingesammelt und in einem Sandeimer gelöscht oder einfach mit großen Mengen von Schnee überhäuft. Gesungen wird bei den Gästefans natürlich auch, insgeamt wird man seinem Ruf als begeisterungsfähig trotz der mäßigen Partie seines Teams durchaus gerecht, allerdings zeigen die ASSE-Fans bei Halbzeit auch, daß sie genauso zu Recht als nicht immer sozial verträglich gelten, indem sie sich kleine Scharmützel mit der Polizei liefern und sich so eine gute viertelstündige Blocksperre nach Spielende verdienen. Die Heimfans zeigen auf der Mitte der Haupttribüne ein Intro mit vielen roten und blauen Luftballons und supporten danach immer wieder per Gesang, bleiben dabei aber vor allem wegen der sehr engen Auswahl an Songs, die sich alle aus "Allez" und "Dijon" oder "Le Bleu" zusammensetzen, eher blaß. Am Ende hat man dann natürlich gut lachen und das dürfte auch als Resultat für die Auslosung zum anstehenden Sechzehntelfinale gelten, hat man doch abermals ein attraktives Heimspiel vor sich, diesmal gegen den Meister von 1998 und immer noch erstklassigen RC Lens.

Eine Hintertorseite ist im Städtischen Sportpark Gaston-Gérard ohne jeden Ausbau, wenn man von einer einfachen Anzeigetafel Parc municipal des sports Gaston-Gérard - Dijon-Fans auf der Haupttribüne absieht, dafür gibt es auf allen anderen Seiten einen fest installierten Ausbau. Auf beiden Längsseiten kann man überdachte Sitzplätze einnehmen, wobei die Überdachung einmal über die komplette Breite der Seite geht und im anderen Fall auf den mittleren Bereich beschränkt ist. Teilweise gibt es hier recht einfache Stufen, die aufgrund ihrer Höhe jedoch als Sitzplätze genutzt werden können, teilweise sind die Tribünen auch mit Plastiksitzen ausgestattet. In der Kurve - und die hat wirklich den dieser Bezeichnung entsprechenden ovalen Grundriß - findet man weitere hohe Stufen vor, die jedoch heute aufgrund der Temperatur nicht unbedingt zum Sitzen einladen und teilweise auch naß oder mit Schneematsch bedeckt sind. Hier ist man aufgrund der vorhandenen Laufbahn ziemlich weit vom Geschehen entfernt. Alles in allem handelt es sich beim Gaston-Gérard um eine ihrer Liga durchaus angemessene Anlage, die auch bei einem Spiel wie heute mit einer Kapazität von gut 8000 Plätzen weit unter der möglichen Gesamtkapazität ausgelastet ist. Für Beleuchtung ist natürlich auch gesorgt, wobei man in Dijon auf eine klassische Flutlichtanlage mit an vier Masten untergebrachten Strahlern vertraut.


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